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Gedanken zum Kaiserschnitt

  • Autorenbild: Nicola Beckmann
    Nicola Beckmann
  • 22. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

In vielen Fällen und speziellen Situationen ist die Möglichkeit eines Kaiserschnitts sicherlich ein großer Segen. Dass jedoch in Deutschland etwa jedes dritte Kind – mit steigender Tendenz – per Kaiserschnitt zur Welt kommt, gibt durchaus zu denken.



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Es stellt sich zunächst die Frage, wann ein geplanter Kaiserschnitt nötig ist.


Dies ist zum Beispiel der Fall bei Querlage des Kindes oder wenn die Plazenta (Mutterkuchen) vor dem Muttermund liegt bzw. sich vorzeitig abgelöst hat.

Auch bei manchen übergroß gewachsenen Kindern wird teilweise die geplante Sectio empfohlen, da die Gefahr besteht, dass sich ein sehr großes Kind nicht richtig in den Geburtskanal hineindreht oder auch wenn ein Missverhältnis besteht zwischen der Größe des Köpfchens und dem Becken der Mutter.

Weitere Indikationen sind eine vorausgegangene Operation an der Gebärmutter, eventuell Zwillings- bzw. Mehrlingsschwangerschaften sowie bestimmte Erkrankungen der Mutter (z.B. Präeklampsie, HIV-Infektion oder Hepatitis B).

Bei einer Beckenendlage (wenn das Kind im Bauch „sitzt“) ist eine vaginale Geburt aus Steißlage häufig möglich, sie muss nicht zwangsläufig zum Kaiserschnitt führen.


Von diesen Fällen medizinisch nötiger Kaiserschnitte gibt es sehr häufig allerdings keine zwingenden Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt. Allerdings ist es auch nicht so, dass sich jede Frau einfach einen Kaiserschnitt wünschen könnte, denn „Wunschkaiserschnitte“ werden von den Krankenkassen nicht übernommen.


Es muss also ein triftiger Grund für den Eingriff angegeben werden.

Und so sind es manchmal Gründe, die zwar dafürsprechen, die Sectio aber eigentlich nicht zwingend notwendig machen.

In vielen Fällen ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, wobei oftmals persönliche Ängste und schlechte Erfahrungen im Bekanntenkreis der Schwangeren eine große Rolle spielen können. Eine natürliche Geburt wäre hier also durchaus möglich, jedoch gegen den Willen der Schwangeren nicht ratsam.


Warum entscheiden sich Frauen nun abgesehen von medizinisch nötigen Kaiserschnitten bereits im Vorfeld für einen Kaiserschnitt?


Die Gründe hierfür können sehr vielfältig sein. Für viele Frauen ist ausschlaggebend die Angst vor einem Dammriss und Verletzungen im Genitalbereich oder auch vor einer späteren Beckenbodenschwäche bzw. Inkontinenz. Und vor allem natürlich die Angst vor den Wehen und einem sich über Stunden hinziehenden Geburtsprozess.

Hier klingt ein Kaiserschnitt – zunächst – nach einer einfachen, verlockenden Lösung: Der Eingriff dauert in der Regel weniger als eine Stunde: Die Betäubung im Rückenmark, der Schnitt knapp über dem Schambein, schon ist das Baby auf der Welt. Dann nur noch das Zunähen, denn an die sich anschließenden Wundheilungsschmerzen und die körperliche Eingeschränktheit noch Tage nach der Geburt wird vorerst nicht gedacht. Bloß keine stundenlangen Wehen, kein Pressen, kein Dammriss.


Dabei ist der Geburtsvorgang ein für Mutter und Kind auf vielen Ebenen ganz wesentlicher Prozess, den zu vollziehen die Geburt, ganzheitlich gesehen, ausmacht. Es ist nichts weniger als eine krasse Initiation. Ein neues Menschenkind wird geboren, zudem eine Frau zur Mutter geboren.


Was es in der Tiefe mit einer Frau macht, die ihr Kind aus eigener Kraft geboren hat, die diese unbändige Kraft gespürt hat zu der sie fähig ist, die sich so nah an der Schöpfung und an der weiblichen Urkraft spüren durfte – das ist mit Worten nicht zu beschreiben.

Solche Frauen braucht unsere Welt!


Leider wollen sich manche Frauen weder mit dem Geburtsvorgang in der Tiefe auseinandersetzen, noch sind sie in der Lage, sich darauf einzulassen und haben teilweise sehr diffuse Ängste. Diese Einstellung ist sehr kritisch zu betrachten, denn es wäre wichtig und ratsam, sich mit diesen Ängsten und Gefühlen zur rechten Zeit auseinanderzusetzen. Zum einen, um etwaige dahinterliegende Traumata und Blockaden zu erkennen und aufzulösen, denn im bewussten Erleben der Geburt liegt ein großes Selbstheilungspotential. Aber auch im Hinblick auf die zukünftige Rolle als Mutter, die ja umfänglich eingenommen werden möchte.


Mehr dazu in weiteren Beiträgen unter der Kategorie Atem & Geburt und Schwangerschaft

sowie den entsprechenden Angeboten.



Alles Liebe

Nicola

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